Brennnessel

Urtica

 

In meiner Jugend, als unser Dorf noch nicht so gepflegt war wie heute, gab es auf freien Plätzen jede Menge Brennnesseln. Eines Tages stürzte ich mit dem Rad mitten in eine solche Fläche hinein – das war schmerzhaft. Doch mittlerweile habe ich mich mit ihnen arrangiert und sie dürfen auch bei uns im Garten in Maßen wachsen. Denn erstens stellen sie den Nistplatz für einige Schmetterlingsarten dar und außerdem kann man sie auf verschiedene Arten nutzen.

 

Verwendung:

SPEISEN

Da ist einmal die Brennnesselsuppe zu erwähnen, die man im Frühling – auch gemischt mit anderen Kräutern wie Bärlauch oder Sauerampfer – bereiten kann, um die ersten Vitamine aus dem Garten auf den Tisch zu bringen.

Zusammen mit anderen Kräutern kann man einen Wildkräutersalat herstellen.

Ebenso kann man aus den jungen, frischen Blättern Spinat kochen – auch wieder gemischt mit anderen Pflanzen wie Bärlauch oder normalem Spinat. 

 

GETRÄNKE

Das frische oder getrocknete Kraut verwendet man für Tees, entweder alleine oder mit anderen Kräutern gemischt.

Es gibt aber auch Rezepte für Brennnesselwein oder –bier.

Das gesunde Kraut passt auch gut ein einen Smoothie 

 

HALTBAR MACHEN

Die jungen Blätter kann man für Tees trocknen.

Man kann sie auch zu Pesto verarbeiten.

 

KOSMETIK

Brennnesseln in Schnaps eingelegt, ergeben ein gutes Haarwasser gegen Haarausfall.

Brennnesseltee als Haarspülung stärkt das Haar. 

 

GESCHENKIDEE

Pesto und das getrocknete Kraut für Tees. 

 

GESUNDHEIT

Als Tee wirken sie unter anderem entwässernd und blutreinigend und sind daher für eine Frühjahrskur gut geeignet. 

 

SONSTIGES

Brennnesseln wachsen auf stickstoffhaltigen Böden und nehmen viel davon auf. Sie sind daher als Mulchmaterial oder auf dem Kompost gute Stickstofflieferanten.

Wir  setzen jedes Jahr Brennnesseljauche zum Düngen an.

Zur Schädlingsvernichtung an Pflanzen eignet sich diese Jauche ebenfalls.

Ebenso wie die Blätter der echten Brennnessel kann man auch die Blätter der nur namensverwandten Taubnessel verwenden, deren Blüten einen angenehmen Honiggeschmack haben. Als Kinder haben wir diese Blüten wegen der Süße ausgesaugt. 

 

Vermehrung:

Wenn man die Brennnesseln einmal hat, braucht man sich um die Vermehrung nicht mehr zu sorgen. Sie vermehren sich über Wurzelausläufer oder über Samen.

 

Pflegeaufwand:

Wenn man sie vor der Blüte ganz abschneidet, verhindert man die Samenbildung, sie wachsen ohnehin wieder nach und man hat dann wieder schöne frische Triebe.

Das Abgeschnittene kann man gleich für Brennnesseljauche verwenden.

 

Vorteile:

Es handelt sich um eine gesunde Pflanze, die man schon zeitig im Jahr beernten kann.

 

Nachteile:

Man muss aufpassen, dass sie sich nicht zu stark vermehrt, daher sollte man die Brennnesseln immer abschneiden, bevor sie Samen ansetzen. Wenn Sie die Pflanze nicht im Garten haben wollen, können sie auch auf verwilderten Plätzen in der Umgebung ernten.

Wie der Name schon sagt, verursachen sie bei Berührung einen brennenden Schmerz.

 

Rezepte:

Gebackene Brennnesselblätter
Wenn Sie gerade einmal dabei sind, Hollerkrapfen oder Palatschinken zu backen, können sie einige Blätter der Brennnesseln, die Sie geklopft und gesalzen haben, mit ausbacken.

 

Brennnesseltee
Zur Entwässerung ist der Brennnesseltee gut geeignet. Da er aber nicht unbedingt gut schmeckt, mische ich ihn gerne mit anderen Teesorten, die einen intensiveren Geschmack haben, so zum Beispiel mit Minze oder mit Frauenmantel.

 

Brennnesseljauche
Zum Düngen für den Garten verwenden wir gerne Brennnesseljauche. Dazu schneiden wir (mit Handschuhen!) einen ordentlichen Strauß der Brennnesseln ab, zerkleinern sie und geben sie in einen Kübel. Dieser wird mit Wasser aufgefüllt und täglich umgerührt. Nach einigen Tagen beginnt die Brühe zu gären (und zu stinken). Um den Geruch etwas zu verringern, kann man etwas Gesteinsmehl hineinrühren. In die Sonne gestellt, läuft der Gärungsprozess schnell ab. Wenn dieser beendet ist,  ist die Jauche verwendbar. Zum Düngen verdünnt man sie 1: 10, das heißt, auf ½ l Brühe, gibt man 5 Liter Wasser. 

Zur Schädlingsbekämpfung gießt man die unverdünnte, abgesiebte Brühe in eine Sprühflasche und besprüht die befallenen Triebe wiederholt.