Bärlauch
Allium ursinum
Bei uns in den Donau-Auen wächst der Bärlauch im zeitigen Frühjahr wie verrückt und überwuchert alle anderen Pflanzen (so auch die sehr beliebten Morcheln, die man darunter nur mehr schwer findet). Sonntags findet dann eine Völkerwanderung statt, da sich viele Leute aus der Umgebung die Blätter in rauen Mengen (kübelweise) mit nach Hause nehmen. Wir haben uns einige Pflanzen ausgegraben und zu Hause eingesetzt (man bekommt die Pflanze mittlerweile auch in Gartencentern um teures Geld). Hier treiben sie jedes Jahr gut aus, wenn auch etwas später, als in der Natur. Es gibt nichts besseres, als nur in den Garten gehen zu müssen und ein Brot mit Butter oder Schmalz und Bärlauch zur Jause zu essen. Übrigens kann man, so wie bei allen Laucharten, auch die Blüten und Zwiebel essen.
Verwendung:
SPEISEN
Frisch gepflückt und fein geschnitten verwende ich ihn als Brotbelag, für Aufstriche und Eierspeisen.
Mehr oder weniger fein geschnitten, kann man ihn zu den verschiedensten Salaten geben, wo er ein feines Laucharoma verbreitet.
Am beliebtesten ist die Bärlauchcremesuppe. Aber auch in andere Suppen und Soßen kann man ihn geben. Aber nicht lange mitkochen, da er sonst sein typisches Aroma verliert.
Die Blätter kann man mit anderen Zutaten in Rinds- oder Schweinsrouladen wickeln.
Er kann zu Spinat verarbeitet werden, entweder alleine oder zusammen mit anderen Pflanzen wie Spinat, Sauerampfer, Brennnesseln, Giersch, Löwenzahn etc.
GETRÄNK
Zu einem pikanten Smoothie kann man den Bärlauch geben.
HALTBAR MACHEN
Um länger den Genuss des Bärlauchs zu haben, kann man Pesto machen.
Er eignet sich nicht gut zum Trocknen, da er dabei das meiste Aroma verliert, aber einfrieren kann man ihn ganz gut (was ich nicht mache, da nach dem Bärlauch schon der Schnittlauch kommt, bzw. andere leckere Kräuter).
Mit dem Bärlauch können Sie das erste Kräuteröl oder den ersten Kräuteressig im Jahr herstellen. Der zarte Knoblauchgeschmack verfeinert jede Salatmarinade und Sie müssen nicht jedes Mal extra eine Knoblauchzehe zerdrücken, wenn Sie diesen Geschmack wollen.
Bärlauchsalz kann man damit herstellen, ebenso wie Kräuterbutter, die man auch einfrieren kann.
DEKORATION
Die Blüten dienen als Dekoration für Salate und andere Speisen – auch aufs Butterbrot kann man sie streuen.
GESCHENKIDEE
Pesto, Kräuteröl und Kräutersalz.
GESUNDHEIT
Er wirkt wie der Knoblauch verdauungsfördernd und entzündungshemmend.
Vermehrung:
Wenn der Bärlauch einmal eingesetzt ist, breitet er sich von alleine aus, wuchert aber nicht gleich alles zu, zumindest bei uns.
Man kann die Blüten trocknen lassen und die Samen sammeln – oder sie an der Pflanze lassen, wo sie dann von selbst ausfallen.
Pflegeaufwand:
Man sollte dem Bärlauch einen Platz gegen, wie er ihn auch in der Natur vorfindet: schattig unter Bäumen. Ihn wo anders anzusiedeln ist natürlich einen Versuch wert. Die Pflanze zieht nach der Blüte ein und man braucht sich bis zum nächsten Frühjahr nicht mehr um sie kümmern.
Überwinterung:
Die kleinen Zwiebeln bleiben im Boden.
Vorteile:
Wenn die Pflanzen einmal eingesetzt sind, entfällt jeder Pflegeaufwand – man braucht nur mehr zu gegebener Zeit zu ernten.
Nachteile:
In der Natur sind die Blätter für Unkundige leicht mit denen der Maiglöckchen zu verwechseln, allerdings tauchen die Maiglöckchen erst später auf:
Die Blätter des Bärlauchs sind schon voll entwickelt. Die Spießer, die man daneben sieht, sind die Blätter der Maiglöcken, die erst austreiben.
Rezepte:
Schnelle Bärlauchsuppe
Zutaten: ca. 50 g Butter, 2 EL Mehl, 1 l Wasser, Gemüsesuppenwürfel, 250 g Bärlauch, 1-2 Eidotter, ½ Becher Rahm, Salz, Pfeffer – etwas Bärlauch, Semmelwürfel oder Backerbsen
Aus Butter und Mehl macht mein eine Einmach, gießt diese mit 1 l Wasser auf und gibt Gemüsesuppenwürfel nach Packungsangabe dazu. Während die Suppe zum Kochen gebracht wird, schneidet man einen Bund Bärlauch (etwa ¼ kg) in Streifen und gibt diese zur Suppe. Sobald der Bärlauch blanchiert ist, nimmt man den Topf vom Herd, da der Bärlauch sonst sein Aroma verliert. Die Suppe wird mit dem Mixstab püriert. Die Eidotter werden mit dem Rahm verrührt und unter ständigem Rühren in die Suppe gegossen. Diese sollte danach nicht mehr zum Kochen gebracht werden. Abgeschmeckt wird mit Salz und Pfeffer. Obenauf streue ich zur Dekoration frische, fein geschnittenen Bärlauchblätter, gebähte Semmelwürfel oder Backerbsen.
Biskuitschöberl mit Bärlauch
Wenn ich gerade zu viele Eier habe, backe ich Biskuitschöberl auf Vorrat.
Zutaten: 4 Eier, 80 g Mehl, Salz, etwas fein gehackter Bärlauch
Die Eiklar werden zu einem festen Schnee geschlagen. Mit dem Schneebesen rührt man vorsichtig die Dotter und das mit dem Salz vermischte Mehl ein. Zum Schluss zieht man den Bärlauch
darunter. Die Masse wird auf einem gefetteten und mit Mehl bestauben (oder mit Backpapier belegten) Blech im Rohr goldgelb gebacken. Wenn die Schöberl überkühlt sind, schneidet man sie in Rauten und friert sie in Dosen ein.
So habe ich eine selbst gemachte Suppeneinlage, wenn ich einmal wenig Zeit zum Kochen habe oder ich an Festtagen mit den anderen Gängen genug Arbeit habe.